Hofsee: Schweres Gerät rückt an
Die starke Pumpe des THW, die zum Wasserziehen eingesetzt ist, arbeitete mächtig am Ufer des Hofsees, denn sie war stundenlang im Einsatz. Schon die Nacht durch hatte sie Schwerstarbeit geleistet.
Erst am Samstag gegen 9 Uhr durfte sie pausieren, denn da wurde der erste Zug mit dem Zugnetz durchgeführt. Der Hofsee wird von der Hofseegemeinschaft der beiden Fischereivereine Adelsdorf und Aisch bewirtschaftet.
Die Wasserfläche beträgt etwa 10 Hektar, die Tiefe schwankt zwischen wenigen Zentimetern und etwa drei Metern im Bereich des Teichmönch. Etwa 50 ehrenamtliche Helfer aus beiden Vereinen, die meisten mit Anglerhosen oder mit Gummistiefeln ausgerüstet, waren seit 7 Uhr morgens auf den Beinen.
22 Jahre nicht abgefischt
Ab und zu schauten auch Neugierige vorbei. Im Jahr 1997 wurde der Große Hofsee zum letzten Mal abgefischt. Trotz dieser langen Zeitspanne sei der See aber nicht allzu sehr versumpft, wurde gerade dem Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) erklärt.
Gut vorbereitet und von langer Hand geplant – in einer Vorbereitungszeit von über zwei Jahren zusammen mit der Gemeinde Adelsdorf, der Hofsee Gemeinschaft, und den Fachbehörden rund um Martin Oberle – lief das Abfischen perfekt ab. Walter Jakob von Fisch Jakob in Mühlhausen führte die Regie und hatte noch viele Fachleute wie Georg Kaiser aus Uttstadt und die beiden Vereinsvorsitzenden Rainer Haagen und Helmut Schleicher zur Seite.
„Die Fischer sind die Leute, die aktiv Naturschutz betreiben“, erklärte einer der Helfer stolz.
Oberle, Leiter der Außenstelle für Teichwirtschaft in Höchstadt, der sich auch umschaute, erklärte dem FT: „Die Fische heute werden für Besatzmaßnahmen verwendet, gehen in den Verkauf oder werden verwertet.“
Ideale Wassertemperatur
Das Wasser habe im November die ideale Temperatur für den Abfischzeitpunkt. „Kaltes Wasser dient dem Tierwohl, denn die Tiere lieben es im Gegensatz zum Menschen kalt“, fügte Oberle noch an. Eine perfekte Ausrüstung ist das A und O beim Abfischen und Ablassen des Weihers. Ein Hebekran und ein Transportkran sorgten dafür, dass die Fische praktisch immer vom Wasser umspült waren.
Auch die Pumpe des THW Baiersdorf ist für so eine Maßnahme unentbehrlich. Es wurde wirklich an alles gedacht – zum Wohl der Tiere. Zum Wohl der arbeitenden Menschen gab es natürlich eine leckere Brotzeit und stets warmen Kaffee.
Erst als wirklich genügend Wasser abgesaugt war, wurde der zweite Zug durchgeführt. Insgesamt hatte man eine Ausbeute von rund 40 Zentnern Karpfen und 60 Zentnern anderen Fischen.